Panoramaaufnahme über ganz Flensburg und den Hafen

Darum bauen wir 

Bei uns ist die Zukunft in Arbeit

Damit wir alle Flensburger Haushalte bis 2035 klimaneutral mit grüner Energie versorgen können, haben wir unseren Transformationsplan in mehrere große Teilprojekte in insgesamt vier Phasen unterteilt. Dabei ist die Fernwärmeerzeugung und -verteilung ein zentraler Baustein.

In Phase 1 und 2 (2025–2031) wird dafür jeweils eine Großwärmepumpe in Betrieb genommen. Beide Pumpen entnehmen dem Fördewasser Wärme und bringen es mit Strom aus erneuerbaren Energien auf Fernwärme-Temperatur. 

Zusätzlich werden am Hafen Ost und beim Klärwerk weitere dezentrale Wärmepumpen entstehen sowie zwei Solarthermieanlagen realisiert, die aus Sonnenlicht Wärme erzeugen. Darüber hinaus startet in Phase 2 die erste Beimischung von H2 (Wasserstoff) in den Gas- und Dampfturbinenanlagen Kessel 12 und 13 der Stadtwerke Flensburg, die bislang mit Erdgas arbeiten. 

Parallel sind in beiden Phasen Baumaßnahmen im Fernwärmenetz notwendig. Denn die Großwärmepumpen liefern etwas niedrigere Temperaturen als die heutigen Anlagen. Damit bei Ihnen zuhause trotzdem genügend Wärme ankommt, braucht es zum Ausgleich der niedrigeren Temperaturen mehr Fernwärmewasser. Das kann das aktuelle Fernwärmenetz nicht überall leisten. So muss das über 40 Jahre alte Fernwärmenetz in Teilen erneuert werden, denn für die neue höhere Durchflussmenge sind einige Rohrleitungen nicht ausgelegt. Während die Stadtwerke dies bei aktuellen Bauvorhaben bereits berücksichtigt haben, sind umfangreiche Bauarbeiten in älteren Abschnitten nicht zu vermeiden, damit es alle schön warm haben und auch die gesteckten Klimaziele erreicht werden. 

In Phase 3 des Transformationsplanes, ab 2031, sind die Netzmaßnahmen abgeschlossen und die Inbetriebnahme eines Biomassekessels sowie einer Hochtemperatur-Großwärmepumpe geplant, der Anteil an H2 in den GuD-Anlagen kann dann 100 % betragen. Mit Abschluss der dritten Phase bis zum Jahr 2035 ist die Flensburger Wärmeversorgung aus dem Heizkraftwerk vollständig dekarbonisiert.

Phase 4 beschreibt die Zeit nach 2035. Die vierte Phase der Transformation wird nach Erreichen der Treibhausgasneutralität umgesetzt. Dann erfolgt die Umstellung der Reserveheizwerke (RHW) auf einen CO₂-neutralen Betrieb.  Nach Abschluss der vierten Phase ist die Dekarbonisierung der Fernwärme der Stadtwerke Flensburg in allen unseren Anlagen abgeschlossen.

Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Phasen lesen Sie hier: Trafoplan als PDF

Neben der Wärmeerzeugung und -verteilung bringt die grüne Transformation auch im Bereich Strom Herausforderungen mit sich. Im Sinne einer hohen Versorgungssicherheit und vor dem Hintergrund der mit der Energiewende verbundenen Elektrifizierung – ob es um den Betrieb unserer Großwärmepumpen oder die wachsende E-Mobilität geht – bauen wir in den Jahren 2025 bis 2026 eine 110.000 Volt Stromleitung, die von einem neu zu errichtenden Umspannwerk auf unserem Stadtwerke-Gelände bis zum Umspannwerk Weding verläuft, das wir gemeinsam mit der Schleswig-Holstein Netz AG betreiben. 

Das Ziel der Baumaßnahmen

Davon haben alle etwas

Unser übergreifendes Ziel ist eine klimaneutrale Energieversorgung für Flensburg bis zum Jahr 2035. Diese 10 Jahre vor der gesetzlichen Vorgabe zu erreichen, ist für uns als Stadtwerke Flensburg Überzeugungssache, und die grüne Transformation somit ein Projekt, in das unser gesamtes Know-how und Herzblut einfließt.

Schließlich geht es um eine lebenswerte Zukunft für alle Flensburger und den Schutz unserer schönen Fördenatur. 

Mehr als 400 Millionen Euro werden wir in den kommenden Jahren dafür in unsere Erzeugungsanlagen und unsere Energienetze investieren. Dahinter steht unser Transformationsplan zur Klimaneutralität, der aus vier großen technischen Maßnahmenpaketen besteht. 

Hier finden Sie den Plan zur Klimaneutralität in Kurzform:
Dokument hier herunterladen: Trafoplan als PDF

Ein wichtiges technisches Teilziel, mit dem ein erheblicher Anteil der Baumaßnahmen verbunden ist, lautet, in unserem Fernwärmenetz schrittweise die Temperatur der Fernwärmewassers absenken zu können. Dazu braucht es größere Rohrdurchmesser, um mehr Fernwärmewasser transportieren zu können. Denn wenn es alle warm haben sollen, brauchen wir zum Ausgleich der geplanten niedrigeren Fernwassertemperatur mehr Wasser als vorher. Das hilft beim effizienten Betrieb der geplanten Großwärmepumpen. 

Für eine hohe Versorgungssicherheit und der mit der Energiewende verbundenen Elektrifizierung – ob es um den Betrieb unserer Großwärmepumpen oder die wachsende E-Mobilität geht – bauen wir eine neue 110.000 Volt-Leitung, die größere Strommengen aus dem deutschen Stromnetz transportieren kann.

Das können Sie tun

Ihr Beitrag zur Flensburger Energiewende

Die Energiewende geht uns alle etwas an – und ist nur mit vereinten Kräften zu schaffen. Dazu gehört es, dass jeder Einzelne seinen kleinen Teil beiträgt. Das fängt mit Geduld bei den vorübergehenden Einschränkungen durch Baumaßnahmen an und endet im eigenen Haushalt.

Sie wollen mehr über die technischen Hintergründe wissen? Dann schauen Sie in unsere FAQs:

Zu den FAQs

110-kV-Stromleitung

Die neue Deutschlandanbindung

Ein wichtiges Herzstück des Transformationsplanes der Stadtwerke Flensburg ist –zusätzlich zu den umfangreichen Optimierungen im Fernwärmesystem – der Neubau einer 110-kV-Stromleitung. Dieser wird in den Jahren 2025 und 2026 erfolgen, für 2027 ist die Inbetriebnahme geplant.

Die neue 110.000 Volt-Leitung dient der Anbindung an das deutsche Stromnetz, genauer gesagt das Hochspannungsnetz, und wird von einem neu zu errichtenden Umspannwerk auf dem Stadtwerke-Gelände bis zum Umspannwerk Weding verlaufen, siehe interaktive Karte (LINK). Als Doppelleitung wird sie dabei ein besonders hohes Maß an Versorgungssicherheit gewährleisten. Denn fällt eine der Leitungen aus, springt die andere vollständig ein.

Doch wie hängt die neue Stromleitung mit der grünen Transformation zusammen? Mit der Energiewende geht auch eine zunehmende Elektrifizierung in vielen Lebensbereichen einher. Ein gutes Beispiel dafür ist die E-Mobilität. Durch die Fähigkeit der neuen Leitung, extrem hohe Leistungen zu übertragen, ist sie zukünftigen Herausforderungen bestens gewachsen. Zu diesen zählt selbstverständlich auch der spätere Betrieb der Flensburger Großwärmepumpen.

Gut zu wissen: Für die Deutschlandanbindung werden insgesamt 64 km Kabel benötigt – das entspricht 96 Kabeltrommeln. Diese haben einen Durchmesser von 3,50 m bis 4,50 m und ein Gewicht von 15 t bis 20 t.
Ein Teil der Leitungen kann durch Bohrungen unter der Erde verlegt werden, um Belastungen durch die Bautätigkeiten so weit wie möglich zu reduzieren.