Lagebericht

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Rahmenbedingungen und strategische Ausrichtung

Im Geschäftsjahr 2023 haben sich die Energiemärkte im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich beruhigt. Die zu Rekordpreisen führenden hoch volatilen Preisentwicklungen konnten im zurückliegenden Jahr nicht beobachtet
werden. Dennoch haben die noch laufende kriegerische Auseinandersetzung im Herzen Europas wie auch andere bestehende oder drohende Kriegs- und Krisenherde weltweit durch die von ihnen verursachten Unsicherheiten
insgesamt dazu beigetragen, dass das Niveau und die Volatilität der Preise, auf den Energiemärkten immer noch deutlich über dem Vorkrisenniveau des Jahres 2020 lagen.
Beruhigende Auswirkungen für den deutschen Energiemarkt hatten insbesondere die Kompensation der weggefallenen russischen Gaslieferungen durch alternative Bezugsquellen und die damit einhergehenden frühzeitigen Füllungen der Gasspeicher. Speziell im Strommarkt war der zunehmende Einfluss der Erzeugungskapazitäten durch regenerative Energien auf die Preisentwicklung zu beobachten. Das klassisch vorherrschende Modell von Base- und Peak-Preiszeiten wurde teilweise aufgehoben. Bereits in den verbrauchsstarken Mittagszeiten waren negative Preise, in den Nachtstunden stark gestiegene Preise zu beobachten.
Für das Unternehmen galt es, die sich aus der Entwicklung des Energiemarkts ergebenden Handlungsoptionen zu bewerten und in die zu treffenden operativen unternehmerischen Entscheidungen einfließen zu lassen.
Nach wie vor sind die Themen Klimawandel, Energiewende und Strukturwandel von hoher Bedeutung. Das Unternehmen hat im abgelaufenen Geschäftsjahr in Umsetzung des Beschlusses der Ratsversammlung der Stadt Flensburg vom Dezember 2022 den Pfad verbindlich festgelegt, mit dem die Flensburger Energieversorgung bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden soll. Durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom November 2023 zur Nichtigkeit des Zweiten Nachtragshaushaltsgesetzes 2021 sind dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) Mittel in Höhe von bis zu 60 Mrd. Euro entzogen worden. Die Auswirkungen dieses Urteils auf das Unternehmen, im Speziellen auf die vorgesehene Umsetzung des Transformationspfades, können noch nicht abschließend bewertet werden. Hier gilt es, die von der Politik geschaffenen Rahmenbedingungen laufend zu beobachten und zu prüfen. Es ist ständige Aufgabe und Ziel der Stadtwerke Flensburg, eine zukunftsfähige, nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen.