Die Fahrzeuge für die Geothermieuntersuchung sind für den Einsatz bereit

22.11.2023

In Flensburg reicht es nicht für Geothermie

Die Stadtwerke Flensburg und der dänische Geothermie-Entwickler Innargi haben gemeinsam das Geothermie-Potenzial in Flensburg bewertet. Das Ergebnis zeigt: Es reicht nicht für Geothermie.

Mit einem eigenen Vorhaben hatten die Stadtwerke Flensburg die Chance gesehen, das Potenzial der Geothermie für die Wärmewende in Flensburg zu nutzen. Zusammen mit Innargi untersuchte der Energieversorger in diesem Jahr, ob Flensburgs Untergrund genügend Potenzial für eine klimaneutrale Wärmeversorgung mit Erdwärme aufweist.

Das Ergebnis liegt vor

Innargi hat Datenmaterial zur Bewertung des Flensburger Untergrunds und des Fernwärmenetzes geprüft und ausgewertet. Bereits nach ca. sechs Monaten war klar, dass der Untergrund nicht genügend Potenzial für Geothermie aufweist. Somit ist es aktuell nicht möglich, eine Wärmegewinnung auf Basis von hydrothermaler Geothermie aufzubauen.

Innargi hat das Potenzial sehr sorgfältig untersucht und wir haben durch die gute Zusammenarbeit mit Innargi jetzt Klarheit darüber, dass Flensburgs Ressourcen im Untergrund für hydrothermale Geothermie aktuell nicht ausreichen. Das kann sich in anderen Regionen oder Städten aber ganz anders darstellen.

Portrait von Tom Trittin. Dr. Tom Trittin, Referent der Geschäftsführung

Hydrothermale Geothermie

In Flensburg wurde die sogenannte hydrothermische mitteltiefe Geothermie untersucht. Sie basiert auf warmem bzw. heißem Wasser.

  • Was ist hydrothermale Geothermie?

    Hydrothermale Geothermie ist eine Energiegewinnungsmethode, die auf Heißwasservorkommen im tieferen Untergrund zurückgreift, wobei die Temperaturen zwischen 40 bis über 100 Grad Celsius liegen. Die Erschließung erfolgt üblicherweise durch zwei Bohrungen: Eine fördert das heiße Wasser, während die andere darauf abzielt, es nach der Energiegewinnung nachhaltig in die Erdschicht zurückzuleiten, die das Grundwasser enthält.

Temperaturen sind zu niedrig

Innargi stellte bei den Untersuchungen fest, dass es im Untergrund von Flensburg durchaus warmes Wasser gibt. Allerdings ist dies nicht in ausreichender Menge vorhanden. Darüber hinaus sind die Temperaturen in dieser Tiefe zu niedrig, um sie als Wärmequelle nutzen zu können.

Geothermie sollte als erneuerbare Energiequelle nicht nur nachhaltig sein, sondern sie muss vor allem auch für die Haushalte ökonomisch nachhaltig sein. Und das ist hier leider nicht der Fall. Wir folgen daher der Empfehlung von Innargi und konzentrieren uns auf andere Wege zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Flensburg.

Portrait von Tom Trittin. Dr. Tom Trittin, Referent der Geschäftsführung

Thema Geothermie nicht endgültig abgeschlossen

Obwohl der Untergrund nicht ausreichend Potential aufweist, wird das Thema Geothermie bei den Stadtwerken nicht endgültig abgeschlossen. Es gibt zahlreiche Forschungsprojekte und Ideen für neue Geothermie-Technologien, die eine Neubewertung sinnvoll machen könnten, wenn sie die entsprechende technische Reife erreichen.

TYPO3\CMS\Extbase\Domain\Model\FileReference:1844 Über den Autoren

Dr. Tom Trittin

Referent der Geschäftsführung

Über den Autor

  • Dipl. Wi-Ingenieur Energie- und Umweltmanagement
  • Export-Ingenieur (BSc.)
  • über 20 Jahre Erfahrung in der Energiewirtschaft
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