IP-Adresse
Geht es ums Internet, reden alle immer von IP-Adressen und IPv6.
Doch wofür stehen die Abkürzungen und was hat es damit auf sich? Dieser Artikel klärt die wichtigsten Fragen.
Lesezeit: 3 min.
Was ist überhaupt eine IP-Adresse?
Eine IP-Adresse (= Internet-Protokoll-Adresse) ist vergleichbar mit der Postadresse einer Person. Nur dass es sich hierbei nicht um eine Straße und den Ort einer Person auf der Erde handelt, sondern um eine individuelle Adresse, die ein Gerät im Internet oder in einem lokalen Netzwerk identifiziert.
Also jeder PC, jedes Smart-Phone, jedes Tablet usw. hat eine eigene Adresse, so dass diese Geräte immer eindeutig identifizierbar sind und sich von allen anderen Geräten im Internet unterscheiden.
Sie besteht aus mehreren Ziffernblöcken, die je nach Protokollversion (Erklärung unten) unterschiedlich in Länge und Anzahl sind.
Was ist ein Internet Protokoll?
Das Internet Protokoll (engl.: Internet Protocol) sorgt dafür, dass die zu übermittelnden, einzelnen Datenpakete – das sind in sich geschlossene Dateneinheiten, in welche Dateien beim Senden zerlegt werden – auch an die richtige Adresse verschickt werden. Dieses Protokoll legt fest, wie die in den Datenpaketen enthaltenen Informationen beschrieben werden und gepackt sind. Inzwischen ist bereits die sechste Version davon der aktuelle Standard (IPv6). Die erste weltweit verbreitete und bekannte Version ist die vierte (IPv4).
Wie sieht ein Internet Protokoll aus?
Starten wir mit dem Aufbau von IPv4-Adressen. Die bekannteste Darstellung ist die dezimale. IPv4-Adressen bestehen aus 4 Blöcken à 8 Bit (= 32 Bit insgesamt). Getrennt werden die einzelnen Blöcke durch Punkte.
IPv6-Adressen hingegen werden normalerweise hexadezimal dargestellt. Insgesamt besteht eine IPv6-Adresse aus 128 Bit, die in 8 Blöcke à 16 Bit aufgeteilt und durch Doppelpunkte getrennt werden.
Klingt kompliziert?
Keine Sorge. In Beispielen geschrieben sieht es gleich viel einfacher aus:
Setzen die Stadtwerke Flensburg schon IPv6 ein?
„Ja. Alle seit August 2020 gebuchten Förde-Flat Internetzugänge laufen bereits standardmäßig mit dynamischen IPv6-Adressen nach neuestem Standard. Hintergrund ist der zunehmende Mangel an IPv4-Adressen weltweit und die damit steigenden Kosten für diese Adressen. IPv6-Adressen sind nahezu unbegrenzt verfügbar, sodass wir damit unsere Förde-Flat Tarife weiterhin ohne Preisanpassungen anbieten können.“
Welche Vorteile bietet IPv6?
Durch den rasanten Anstieg der Internetnutzer sind die verfügbaren IP-Adressen beim IPv4 inzwischen nahezu erschöpft. Der Nachfolger IPv6 bietet eine weitaus größere Anzahl von Adressen.
„Mit der Einführung von IPv6 gewährleisten wir, dass unsere Kunden in Zeiten fortschreitender Vernetzung auch zukünftig immer mit einer ausreichenden Zahl an IP-Adressen versorgt werden können.“
Damit können zukünftig nicht nur Notebooks, Smartphones, Tablets und Drucker mit dem Internet verbunden sein. Auch andere elektronische Geräte wie etwa Haushaltsgeräte oder Autos, die im Austausch mit den Nutzenden stehen, können eine eigene IP-Adresse erhalten.
IPv6 erlaubt durch die Vielzahl der möglichen Adressen zudem eine echte hierarchische Adressvergabe. In Kombination mit der deutlich vereinfachten Auto-Konfiguration in IPv6-Netzen erhalten Netzwerkgeräte per Plug-and-Play eine eigene Adresse, die nicht bei jedem Einloggen neu vergeben werden muss. Mit IPv6 wird die Einrichtung eines Heimnetzwerkes erheblich einfacher.
„Bei uns haben die Nutzer darüber hinaus den Vorteil, dass sie mit dem Wechsel auf die IPv6-Adresse die jetzige sowie alle zukünftigen Bandbreitenerhöhungen mitmachen können. Alle neuen Förde-Flat-Tarife laufen standardmäßig über die eine IPv6-Adresse. Nur unsere Tarife der ersten beiden Generationen (Förde-Flat 60 und 120 sowie Förde-Flat 110 und 220) laufen weiterhin auf IPv4. Wer auf IPv6 wechseln möchte, kann dies jederzeit mit einem kostenfreien Bandbreiten-Upgrade auf die neuste Tarif-Generation tun. Die Vertragskonditionen bleiben dabei unberührt, lediglich die Bandbreite wird bei gleichbleibendem Preis erhöht.“
Gibt es auch Nachteile bei IPv6?
Das Endgerät (Router) muss IPv6-fähig sein. Er sollte daher auf dem neuesten Stand sein und das sogenannte DS-Lite-Verfahren unterstützen. Das ist bei einigen alten Geräten noch nicht der Fall. Daher empfehlen wir den Einsatz unseres Routers, der für unser Glasfasernetz optimiert ist und von uns für unsere Kundenanschlüsse konfiguriert wird.
Die Erreichbarkeit von Ressourcen und Anwendungen in einem lokalen Netz (LAN = Local Area Network) über das Internet (z. B. Zugriff auf eine IP-Kamera, PC-Fernwartung) ist prinzipiell nur über IPv6 uneingeschränkt möglich. Ein Zugriff über IPv4 kann ggf. eingeschränkt sein. Allerdings arbeiten die Hersteller daran, ihre Geräte und Anwendungen IPv6-fähig zu machen. Dies ist in vielen Fällen bereits geschehen, da die Hersteller ein eigenes Interesse daran haben, ihre Produkte auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten und wissen, dass an IPv6 kein Weg vorbeiführt.
Was ist unter „Dual Stack“ und „DS-Lite“ zu verstehen?
Dual Stack bezeichnet den Parallelbetrieb von beiden Internet-Protokoll-Versionen (IPv4 und IPv6).
Beim sogenannten Dual Stack Lite (DS-Lite) wird für einen Internetanschluss nur eine global routbare bzw. nutzbare IPv6-Adresse zugewiesen, keine IPv4-Adresse.