Ab Mittwoch den 15.12.2021 werden die Stadtwerke zum zweiten Mal Fernwärmeleitungen mit einer Drohne überfliegen. In Alt-Tarup ober- und unterhalb der Taruper Hauptstraße sowie im Norderlück geht es zwischen 6:00 Und 17:00 Uhr in die Luftüberwachung.
Einen genaueren Termin können die Stadtwerke nicht veröffentlichen, da Überfliegungen sehr stark wetterabhängig sind. Zu viel Wind oder Starkregen, schon muss der Termin verschoben werden.
Die Stadtwerke machen das auch nicht selbst, sondern haben die Spezialisten der Firma Branding Energy GmbH aus Dresden zur Unterstützung gebucht. Wenn alles klappt, steigen die beiden Drohnenpiloten in Tarup mit ihrer Drohne, die mit zwei Kameras ausgestattet ist, auf eine Höhe von 30 – 49 Meter auf.
Es wird immer auf Sicht geflogen und die Aufnahmen gehen senkrecht nach unten, so dass weder Gesichter noch Autokennzeichen zu erkennen sind.
Die Kameras liefern auf einem Monitor ein Realbild des Umfeldes und ein Thermografiebild der Fernwärmeleitungen, die rund einen Meter unter der Straße liegen. Die Thermokamera erkennt bereits Temperaturunterschiede von 0,1 Grad Celsius und macht diese mit unterschiedlichen Farben sichtbar.
Eine durchgehende dunkelgelbe Linie zeigt dabei den Verlauf der Fernwärmeleitung. Die gelbe Farbe ist ein Zeichen dafür, dass es im Bereich der Leitung etwas wärmer ist als im näheren Umfeld. Wenn die Farbe ins orange oder sogar rote wechselt, ist das ein Hinweis darauf, dass mit der Leitung etwas nicht in Ordnung sein könnte. Schon Temperaturunterschiede von zwei bis drei Grad sind ein klarer Hinweis darauf, dass aus einem Leck Fernwärmewasser austritt oder die Dämmung defekt ist.
Dann muss vorausschauend repariert werden. So erhalten die Stadtwerke die hohe Versorgungssicherheit und verhindern, das heißes Fernwärmewasser ungenutzt in die Erde fließt.
Vadim Korogodski, Abteilungsleiter Fernwärmenetze bei den Stadtwerken, hilft die Drohne sehr: „Die Drohne ist eine riesige Unterstützung. Wir sparen enorm viel Zeit bei Wartung und Instandhaltung und können Schwachstellen sehr schnell und mit vergleichsweise geringem Aufwand eingrenzen.“
Thomas Räther, Geschäftsbereichsleiter der Stadtwerke Energienetze, ergänzt: „Es ist uns sehr wichtig, unsere Netze in einem Top-Zustand zu halten. Neben Überfliegungen mit Drohne und Flugzeug fahren wir auch mit unserer eigenen Thermokamera die Leitungen ab und prüfen sehr genau, ob sich Auffälligkeiten in bestimmten Leitungsabschnitten häufen. Es ist immer gut und richtig vorsorglich zu reparieren bevor es zu einem größeren Schaden kommt.“
Das mehr als 700 km lange Fernwärmeleitungsnetz der Stadtwerke zählt zu den längsten Deutschlands und versorgt den größten Teil der Flensburger Haushalte. Bundesweit sind 25.800 km Fernwärmeleitungen verlegt.