18.05.2022
Am 17. Mai leuchtete der rund 140 Meter hohe Schornstein der Stadtwerke in Regenbogenfarben.
Warum? Am 17. Mai wird seit 2005 der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) begangen. Ziel der weltweiten Aktion ist, Respekt gegenüber Lesben, Schwulen, bisexuellen Menschen und Akzeptanz allen Menschen mit nicht-heteronormativem Leben zu dokumentieren. Die Farben des Regenbogens sind das weltweit genutzte Symbol für Akzeptanz und Vielfalt aller Lebensformen.
Warum die Stadtwerke das unterstützen, erklärt Dr. Dirk Wernicke, Geschäftsführer des Unternehmens: „Diversität ist ein Ziel unserer aktuellen Strategie. Wir sehen hier großes Potential und wollen dieses durch diskriminierungsfreies und chancengerechtes Handeln nutzen. Das wollen wir aber nicht nur schriftlich fixieren, sondern auch leben. Mit dem bunten Schornstein in Regenbogenfarben dokumentieren wird das deutlich nach außen.“
Die Stadtwerke sind damit in einer Linie mit der Stadt Flensburg, die ihr Rathaus ebenfalls in Regenbogenfarben illuminiert.
Noch immer werden Menschen in 69 Staaten strafrechtlich verfolgt, auch in der direkten europäischen Nachbarschaft, in 11 Ländern sind sie sogar von der Todesstrafe bedroht. Vielerorts sind staatliche Behörden an der Unterdrückung von LGBTI beteiligt, verweigern ihnen jeglichen Schutz vor Anfeindungen und Gewalt.
Das Datum wurde als Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt. An diesem Tag wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschlossen, Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel für Krankheiten und gesundheitliche Probleme zu streichen. Damit wurde die Möglichkeit genommen, sich auf medizinische oder wissenschaftliche Begründungen für die Diskriminierung anderer Menschen zu berufen.
Da es nicht trivial ist, einen 140 Meter hohen Schornstein in Regenbogenfarben zu illuminieren, gab es Probeläufe. Dazu Peter-Jürgen Nissen, Beleuchtungsspezialist der Stadtwerke: „Wir haben das zwei Mal getestet. Das haben wohl einige Flensburger bemerkt und gleich die Medien informiert. Es hat uns doch überrascht, wie schnell die Öffentlichkeit reagiert hat.“
Zur Technik: Sieben LED-Energiefluter in sechs Farben projezieren das Regenbogen-Licht aus 80 Metern Entfernung auf das Stadtwerke-Wahrzeichen. Warum sieben Strahler für sechs Farben? Der oberste Lichtpunkt muss von zwei Strahlern gleicher Farbe gebildet werden, weil sonst die Lichtstärke aufgrund der Entfernung nicht groß genug wäre.