Diese Woche haben die Stadtwerke den endgültigen Genehmigungsbescheid nach §16 Bundes-Immissionsschutzgesetz für ihr Projekt zum Neubau einer weiteren Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) -Kessel 13- erhalten. Damit kann alles wie geplant umgesetzt werden.
Es gab wie bei dem vorherigen Neubauprojekt „Kessel 12“ keine Einwendungen nach der öffentlichen Auslegung der Unterlagen gegen das Bau-Vorhaben. Ein eigentlich vorgesehener Erörterungstermin, bei dem über Einwendungen gesprochen werden soll, fand gar nicht erst statt.
Maik Render, Geschäftsführer der Stadtwerke, freut sich: „Das zeigt mir deutlich, dass Bürger, Politik und Verbände sowie die Träger öffentlicher Belange Vertrauen in unsere Arbeit haben. Das motiviert das Projektteam und die ganze Stadtwerke-Mannschaft sehr.“
Zwischenzeitlich hatten die Stadtwerke einen Antrag auf Erteilung einer Genehmigung zum vorzeitigen Beginn gestellt. Diese wurde am 06.04.2020 erteilt, so dass bereits dann schon mit den Gründungsarbeiten begonnen werden konnte.
Der Genehmigungsantrag, der beim Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) 25.10.2019 eingereicht wurde, ist eine schwere Angelegenheit. Die Beschreibung der Anlage und des Betriebes, die Angaben zu Emissionen und Immissionen, Anlagensicherheit, Natur-, Landschaft- und Bodenschutz, eine Umweltverträglichkeitsprüfung und letztlich die Bauantragsunterlagen für den Neubau umfasste in 16-facher Papier-Ausführung insgesamt 48 Leitz-Ordner. Macht insgesamt rund 150 kg.
Und wie sieht es jetzt auf der Baustelle aus? Die Gründungsarbeiten mit rund 315 Bohrpfählen sind nach wie vor in Arbeit und werden voraussichtlich bis Mitte September abgeschlossen sein. Erste Fundamente können geschüttet werden und der Hochbau wird kurzfristig starten.
Mit den beiden erdgasbetriebenen Gas- und Dampfturbinenanlagen (GuD) Kessel 13 und Kessel 12, die seit 2016 in Betrieb ist, investiert der Flensburger Energieversorger in 10 Jahren rund 250 Millionen Euro in Flensburgs Kohleausstieg. Geht die neue GuD-Anlage Kessel 13 in Betrieb, werden vier von fünf Kohlekessel durch Erdgas ersetzt und die CO2-Emissionen bei gleicher Erzeugungsleistung um bis zu 40% reduziert. Der neue Kessel 13 wird mit einem Brennstoffnutzungsgrad von 93 % sogar noch etwas leistungsfähiger sein als die schon sehr guten 92 % des Kessel 12.
Die Gasturbinen beider GuD Anlagen sind zukunftssicher für die Mitverbrennung von grünem Wasserstoff geeignet und somit H2 ready.