I. Angaben zum Unternehmen
Sitz der Gesellschaft: Batteriestraße 48, 24939 Flensburg
Eingetragen im Handelsregister Abteilung B beim Amtsgericht Flensburg unter der Nummer HRB 1283 FL.
II. Angaben zur Form und Darstellung von Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften und des GmbH-Gesetzes aufgestellt.
Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt.
Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.
Um die Klarheit und Übersichtlichkeit des Jahresabschlusses zu vergrößern, wird vom Wahlrecht gem. § 265 Abs.7 HGB, bestimmte Angaben im Anhang zu erläutern, Gebrauch gemacht.
III. Erläuterungen zu den Positionen von Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung bezüglich Ausweis, Bilanzierung und Bewertung
1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungssätze orientieren sich an den amtlichen Abschrei bungstabellen für allgemein verwendbare Anlagegüter sowie ergänzend an der Abschreibungstabelle für den Wirtschaftszweig „Energie- und Wasserversorgung“.
Auf die in den Herstellungskosten enthaltenen eigenen Leistungen werden angemessene Material- und Fer tigungsgemeinkostenzuschläge berechnet. Bei Zugängen vor 2008 wurde, soweit zulässig, die degressive Ab schreibungsmethode angewandt. Ab dem Jahr 2008 erfolgen die Abschreibungen nach der linearen Methode. Aufgrund untergeordneter Bedeutung für die Stadtwerke Flensburg GmbH werden in der Handelsbilanz die steuerlichen Regelungen des § 6 Abs. 2 EStG analog angewendet. Das Unternehmen hat von dem für das Ge schäftsjahr 2020 geltenden Wahlrecht, alle zugehenden beweglichen Vermögensgegenstände des Anlagever mögens nach der degressiven Methode abzuschreiben, Gebrauch gemacht.
Kapitalzuschüsse werden von den Anschaffungskosten des Anlagevermögens abgesetzt. Empfangene Ertrags zuschüsse werden seit dem Jahr 2003 ebenfalls unmittelbar von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzt und gesondert im Anlagenspiegel ausgewiesen.
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten, ggf. vermindert um Abschreibungen nach § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB, ausgewiesen. § 253 Abs. 5 HGB wurde beachtet.
Bestimmte Positionen des Vorratsvermögens sind mit einem Festwert nach § 240 Abs. 3 HGB bewertet. Die üb rigen Vorräte sind zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert. Soweit erforderlich, wurden Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 4 HGB vorgenommen.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert unter Berücksichtigung des erkenn baren Ausfallrisikos bewertet.
Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert angesetzt.
Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Auf wand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.
Das Eigenkapital wird zum Nennwert bilanziert.
Die Gesamtdifferenzbetrachtung der steuerlichen Latenzposten ergibt zum Bilanzstichtag einen Aktivüberhang. Auf eine Bilanzierung wird durch Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB verzichtet. Die aktiven la tenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus der Rückstellung für Deputate und die passiven latenten Steuern ergeben sich aus gebildeten Rücklagen nach § 6 b EStG und Rücklagen für Ersatzbeschaffung gemäß R 6.6 EStR. Der Berechnung der latenten Steuern liegt ein Steuersatz von 30,14 Prozent zu Grunde.
Bei den ausgewiesenen Gewinnrücklagen handelt es ich ausschließlich um andere Gewinnrücklagen. Die Ver wendung des Bilanzgewinns 2021 wird in Abschnitt IV. Ergänzende Angaben Nr. (8) dargestellt.
Die Pensionsrückstellungen und ähnliche Rückstellungen umfassen neben den eigentlichen Altersversor gungszusagen die Rückstellungen für Deputate, die nach Erreichen der Altersgrenze gewährt werden.
Die Rückstellungen für Pensionen werden nach anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen un ter Anwendung der „Projected-Unit-Credit-Methode“ ermittelt. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wer den die „Richttafeln 2018 G“ von Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Für die Abzinsung wurde pauschal eine durch schnittliche Restlaufzeit von 15 Jahren unterstellt und dafür der von der Deutschen Bundesbank auf den Bilanz stichtag ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre von 1,87 Prozent angesetzt.
Als weitere Parameter wurden Rententrends von 1,50 Prozent, 3,00 Prozent bzw. 0,00 Prozent für die Rückstel lungen für Pensionen berücksichtigt. Die Rückstellung für Deputate wurde mit einem Rententrend von 1,50 Prozent, einer Fluktuationsrate von durchschnittlich 2,34 Prozent und einem Anwartschaftstrend von 1,50 Pro zent bewertet.
Die übrigen Rückstellungen sind nach Berücksichtigung erkennbarer Risiken in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt worden, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Den Berechnungen der Rückstellungen für Altersteilzeit und Jubiläumsleistungen wurden im Geschäftsjahr die Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Die Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtung wurde mit einem Rechnungszinssatz von 0,39 Prozent sowie einem Anwartschaftstrend von je 3,00 Prozent für Aufstockungsbeträge und Gehälter sowie 2,00 Prozent für Rentenversicherungsbeiträge und für Beiträge zur Krankenversicherung bewertet. Die Ermittlung der Rückstellung für die Jubiläumsleistungen erfolgte nach dem Anwartschaftsbarwertverfah ren mit einem Rechnungszins von 1,34 Prozent, einem Anwartschaftstrend von 3,00 Prozent für Monatsgehälter, 2,00 Prozent für Krankenversicherungsbeiträge und für Beiträge zur Rentenversicherung, sowie einer Fluktua tionsquote von durchschnittlich 2,35 Prozent. Die Rückstellung für Beihilfen sowie für Sterbegeld wurden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Dabei kam bei der Rückstellung für Beihilfen ein Zinssatz von 1,87 Prozent und ein Rententrend von 2,50 Prozent, sowie bei der Rückstellung für Sterbegeld ein Zinssatz von 1,34 Prozent und eine Fluktuationsrate von 2,34 Prozent zur Anwendung. Die abgezinsten übrigen (=sonstigen) Rückstellungen sind mit dem von der Bundesbank ermittelten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergange nen sieben Jahre abgezinst worden.
Aufgrund der Verrechnung von Deckungsvermögen 450 TEUR (Vorjahr 407 TEUR) mit Verpflichtungen aus Langzeitarbeitskonten 450 TEUR (Vorjahr 407 TEUR) wird entsprechend § 246 Abs. 2 HGB zum Abschlussstich tag keine Rückstellung ausgewiesen. Die Bewertung des Deckungsvermögens erfolgt zum beizulegenden Zeit wert.
Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag passiviert.
Die Erstbewertung der Geschäftsvorfälle in Fremdwährung erfolgt zum Umrechnungskurs zum Zeitpunkt des Eigentumsüberganges. Die Folgebewertung wird nach § 256 a HGB durchgeführt.
Für die Absatzerwartung der Folgejahre aus abgeschlossenen und erwarteten Liefergeschäften wurden Be schaffungsgeschäfte für die Zukunft eingegangen. Sowohl Absatz- als auch Beschaffungsgeschäfte werden in Vertragsportfolien – abweichend zum Einzelbewertungsgrundsatz – zusammenfassend bewertet. In die Ver tragsportfolien werden hochwahrscheinliche Absätze auf Basis historischer Erfahrungen einbezogen, die fort laufend aktualisiert werden. Die in das Vertragsportfolio einbezogenen Geschäfte sind sowohl in sachlicher als auch zeitlicher Hinsicht den gleichen Risiken ausgesetzt. Die Abgrenzung der Vertragsportfolien erfolgt dabei entsprechend der internen Steuerung. Zur Risikosteuerung der Vertragsportfolien wurde ein angemessenes, funktionsfähiges und dokumentiertes Risikomanagementsystem implementiert.
Als passive Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.
2. Kauf von Unternehmensanteilen
Mit Vertrag vom 03.12.2021 hat die Stadtwerke Flensburg GmbH Anteile an der smartOPTIMO GmbH & Co. KG, Osnabrück, eingetragen im Handelsregister unter der Nummer 201434, erworben. Der Kaufpreis beträgt 402,00 EUR und berechtigt zum Anteil von 0,10 Prozent am Festkapital von 402.000,00 EUR. Verkäufer sind die Stadt werke Münster GmbH, Münster, und die Stadtwerke Osnabrück AG, Osnabrück.
Im Geschäftsjahr hat die SWFL einen Geschäftsanteil in Höhe von 1.000,00 EUR an der KWS Energy Knowledge eG, Essen, eingetragen unter der Registernummer GnR 366, erworben.
3. Angaben zu Positionen der Bilanz
1) Die Entwicklung des Anlagevermögens ist als Anlage zum Anhang dargestellt.
Der Anteilsbesitz der Stadtwerke Flensburg GmbH stellt sich nach § 285 Nr. 11 HGB per 31.12.2021 in Verbindung mit § 271 Abs. 1 HGB wie folgt dar:
Anteile an verbundenen Unternehmen | Sitz der Gesellschaft | Anteile | Eigenkapital 31.12.2021 EUR | Jahresergebnis 2021 EUR |
---|---|---|---|---|
AWZ Abfallwirtschaftszentrum Flensburg GmbH | Flensburg | 100 | 2.369.383,62 | 274.575,00 |
Aktiv Bus Flensburg GmbH | Flensburg | 100 | 1.000.000,00 | 0,00* |
Flensburger Hafen GmbH | Flensburg | 100 | 52.000,00 | 0,00* |
Flensburger Flughafenbetriebsgesellschaft mbH | Flensburg | 100 | 52.000,00 | 0,00* |
*) mit vorgenannten Gesellschaften bestehen zum 31.12.2021 Ergebnisabführungsverträge
2) Die Vorräte, die einem Bewertungsvereinfachungsverfahren unterliegen, weisen folgende Unterschiedsbeträge auf der Grundlage des letzten bekannten Marktpreises aus:
Buchwert zum 31.12.2021 Mio. EUR | Marktwert zum 31.12.2021 Mio. EUR | Unterschieds- beitrag Mio. EUR | |
---|---|---|---|
Emissionszertifikate entgeltlich | 14.176 | 42.979 | 28.803 |
nEHS Zertifikate (BEHG) | 8.027 | 8.027 | 0 |
Kohle | 3.179 | 3.451 | 272 |
Heizöl | 1.092 | 2.124 | 1.032 |
3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten u. a. die Erlösabgrenzung in Höhe von 274,5 Mio. EUR (Vorjahr 200,2 Mio. EUR) für Verbräuche der Kunden aus Energielieferungen, die zwischen Ablese- und Bilanzstichtag entstanden sind, vor Saldierung mit den erhaltenen, nicht abgerechneten Bruttoabschlagszahlungen.
Unter den sonstigen Vermögensgegenständen befinden sich auch Forderungen aus Vorsteuer, die rechtlich erst nach dem Bilanzstichtag entstehen.
Stand | Davon | Stand 31.12.2020 TEUR | Davon | |
---|---|---|---|---|
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | ||||
Gesamt | 86.312 | 0 | 40.919 | 0 |
davon gegen die Gesellschafterin | 120 | 0 | 143 | 0 |
Forderungen gg. verbundene Unternehmen | ||||
Gesamt | 1.778 | 0 | 571 | 0 |
davon aus Lieferungen und Leistungen | 119 | 0 | 85 | 0 |
Forderungen gg. Unternehmen, | ||||
Gesamt | 0 | 0 | 102 | 0 |
Sonstige Vermögensgegenstände | ||||
Gesamt | 24.954 | 0 | 14.142 | 929 |
davon gegen die Gesellschafterin | 4.000 | 0 | 190 | 0 |
4) Die empfangenen Ertragszuschüsse enthalten Zuschüsse der Kunden zu den Netzkosten und den Hausan schlusskosten. Die bis 2002 empfangenen Ertragszuschüsse werden mit einer jährlichen Rate von 5,0 Prozent der Ursprungswerte zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst. Die Auflösung erfolgte letztmalig im Geschäftsjahr 2021. Die ab 2003 empfangenen Ertragszuschüsse werden direkt von den Anschaffungs- und Herstellungskosten des jeweiligen Leitungsnetzes abgesetzt.
5) Aus der Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen, Beihilfen und Deputate mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 636 TEUR.
6) Die sonstigen Rückstellungen setzen sich zum Stichtag maßgeblich zusammen aus:
Stand 31.12.2021 TEUR | Stand 31.12.2020 TEUR | |
---|---|---|
Rückstellungen aus dem Personalbereich | 5.196 | 4.467 |
Rückstellung für ausstehende Rechnungen | 21.866 | 15.359 |
übrige Sonstige Rückstellungen | 4.527 | 3.654 |
Gesamt | 31.589 | 23.480 |
Den größten Anteil an den übrigen sonstigen Rückstellungen haben mit 1,2 Mio. EUR (Vorjahr 1,2 Mio. EUR) die Rückstellungen aus der Abrechnungsverpflichtung für Jahresverbrauchsabrechnung und interne Abschlusskosten, mit 1,1 Mio. EUR (Vorjahr 776 TEUR) für Rückstellungen aus Rekultivierungsmaßnahmen und 1,9 Mio. EUR (Vorjahr 1,3 Mio. EUR) für Systemdienstleistungen Energinet.
7) Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten (lt. § 268 Abs. 5 HGB):
Davon mit einer Restlaufzeit | ||||
---|---|---|---|---|
Stand 31.12.2021 | Gesamt TEUR | Bis 1 Jahr TEUR | Über 1 Jahr TEUR | Davon über 5 Jahre TEUR |
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Vorjahr) | 147.758 (118.627) | 23.456 (11.650) | 124.302 (106.977) | 43.811 (35.590) |
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen (Vorjahr) | 219 (53) | 219 (53) | 0 (0) | 0 (0) |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Vorjahr) | 72.826 (28.457) | 72.793 (28.310) | 33 (147) | 0 (0) |
Davon gegenüber der Gesellschafterin (Vorjahr) | 0 (0) | 0 (0) | 0 (0) | 0 (0) |
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (Vorjahr) | 3.864 (3.605) | 3.864 (3.605) | 0 (0) | 0 (0) |
Sonstige Verbindlichkeiten (Vorjahr) | 54.887 (45.512) | 50.387 (45.512) | 0 (0) | 0 (0) |
Davon gegenüber der Gesellschafterin (Vorjahr) | 320 (32) | 320 (32) | 0 (0) | 0 (0) |
Gesamt (Vorjahr) | 279.554 (196.254) | 150.719 (89.130) | 128.835 (107.124) | 43.811 (35.590) |
In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind insgesamt 33 TEUR aus Sicherheitseinbehalten aufgrund z. B. fehlender Bürgschaften enthalten. Diese weisen zum Stichtag eine Fälligkeit von mehr als einem Jahr auf. Im Geschäftsjahr ist unter den sonstigen Verbindlichkeiten mit einer Fälligkeit von bis zu fünf Jahren die Einlage aus der stillen Beteiligung der Gemeinde Harrislee in Höhe von 4,5 Mio. EUR ausgewiesen. Der Vertrag wurde mit Datum vom 29.11.2021 bis Ende 2026 verlängert.
8) In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 206 TEUR (Vorjahr 199 TEUR) enthalten.
9) Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden für Guthaben aus der Jahresverbrauchsabrechnung betragen zum Stichtag 3,4 Mio. EUR (Vorjahr 4,7 Mio. EUR ), davon 5 TEUR (Vorjahr 32 TEUR) gegenüber der Gesellschafterin. Aus der Abgrenzung von Darlehenszinsen, die erst nach dem Bilanzstichtag fällig sind, besteht eine Verbindlichkeit in Höhe von 99 TEUR (Vorjahr 118 TEUR).
4. Angaben zu Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung
10) Die Umsatzerlöse nach § 277 Abs. 1 HGB, die in Deutschland und Dänemark erbracht wurden, setzen sich wie folgt zusammen:
2021 | 2020 | |
---|---|---|
Elektrizitätsversorgung | 552.964 | 424.744 |
Gasverteilung | 102.348 | 48.086 |
Fernwärmeversorgung | 83.740 | 74.825 |
Wasserversorgung | 9.349 | 9.292 |
Telekommunikation | 4.749 | 3.845 |
Sonstige Umsatzerlöse | 2.820 | 3.158 |
Umsatzerlöse | 755.970 | 563.950 |
Abzug Strom- und | -54.543 | -36.894 |
Umsatzerlöse nach Abzug | 701.427 | 527.056 |
Die Umsatzerlöse der Elektrizitätsversorgung und der Gasverteilung beinhalten die an die Kunden weiterberechnete und an das Hauptzollamt abgeführte Strom- und Erdgassteuer in Höhe von zusammen 54,5 Mio. EUR. In der Gesamtbetrachtung sind im Geschäftsjahr periodenfremde Erlösminderungen in Höhe von 2,7 Mio. EUR aus dem Verbrauch und der Auflösung der Erlösabgrenzung 2020 für Energielieferungen an Kunden enthalten.
11) Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten neben den Rückstellungsauflösungen in Höhe von 3,90 Mio. EUR weitere periodenfremde Erträge aus Anlagenabgängen in Höhe von 0,9 Mio. EUR sowie abgeschriebenen und einzelwertberichtigten Forderungen in Höhe von zusammen 1,5 Mio. EUR.
12) Die wesentlichen Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren betreffen zum einen den Energiebezug und den Brennstoffeinsatz in der Kraft-Wärme-Kopplung und zum anderen die gezahlten Abschläge aus EEG-Umlage an die Übertragungsnetzbetreiber und die Netznutzungsentgelte für fremde Netze.
IV. Ergänzende Angaben
1. Zusammensetzung der Organe, Aufwendungen für Organe und Organkredite
Die Mitglieder des Aufsichtsrates und der Geschäftsführung sind unter Punkt 9 und 10 aufgeführt.
Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung beliefen sich im Geschäftsjahr auf 236 TEUR, die erfolgsunabhängig sind.
Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates verteilen sich im Geschäftsjahr wie folgt:
Name | Veränderung im | Eur |
---|---|---|
Kjaersgaard, Thorsten | 10.337,88 | |
Helgert, Rolf | bis 09.2021 | 10.623,17 |
Döring, Julia | 5.230,12 | |
Kaetow, Ulrike | 5.872,80 | |
Bauer, Anja | 4.643,60* | |
Bendixen, Gert | 4.643,60* | |
Bombe, Rolf | 3.951,96 | |
Cordroch, Luisa | bis 07.2021 | 2.305,31 |
Dr. Jansen, Christoph Ulrich | ab 10.2021 | 987,99 |
Kracke, Imke | ab 08.2021 | 1.646,65 |
Mundt, Michael | 3.951,96 | |
Niedermeyer, Jochen | 3.951,96 | |
Rode-Kuhlig, Susanne | 3.951,96 | |
Suhr, Ralf | 3.951,96 | |
Gesamt | 66.050,92 |
*Bezüge inkl. Umsatzsteuer
Für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung beliefen sich die Gesamtbezüge auf 139 TEUR. Zum Stichtag betragen die für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung gebildeten Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen 2,4 Mio. EUR. Die Pensionsverpflichtungen sind durch Bürgschaften abgesichert.
2. Belegschaft
Im Jahresdurchschnitt (gem. § 267 Abs. 5 HGB) wurden beschäftigt:
2021 | 2020 | |
---|---|---|
Mitarbeiter insgesamt | 624 | 613 |
davon Mitarbeiter Vollzeit | 517 | 502 |
davon Mitarbeiter Teilzeit | 107 | 111 |
Auszubildende | 48 | 49 |
3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse nach § 268 Abs.7 Nr.3 HGB
Das Bestellobligo für die Folgejahre beträgt zum Bilanzstichtag rd. 489 Mio. EUR, davon wurden Anzahlungen in Höhe von rd. 30,7 Mio. EUR geleistet. Von den offenen Bestellungen entfallen rd. 408,8 Mio. EUR auf Strom- und Gaslieferungen (denen entsprechende Strom- und Gasabsatzverträge gegenüberstehen) und 49,4 Mio. EUR auf das Projekt Kessel 13, das den Bau einer Gasturbine und einer Abhitzekesselanlage beinhaltet. Für die Sanierung und Erschließung von Versorgungsleitungen sind 13,1 Mio. EUR enthalten.
Es bestehen Verpflichtungen aus gegebenen Bürgschaften für verbundene Unternehmen in Höhe von 250 TEUR.
Mit den Tochtergesellschaften Aktiv Bus Flensburg GmbH, Flensburger Flughafenbetriebsgesellschaft mbH und Flensburger Hafen GmbH bestehen zum 31.12.2021 Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge, die die Stadtwerke Flensburg GmbH verpflichten, Verluste der Tochtergesellschaften auszugleichen und Gewinne zu übernehmen.
Mit den Tochtergesellschaften Aktiv Bus Flensburg GmbH, AWZ Abfallwirtschaftszentrum Flensburg GmbH, Flensburger Flughafenbetriebsgesellschaft mbH und Flensburger Hafen GmbH besteht ein Cash Clearing, welches die Stadtwerke Flensburg GmbH verpflichtet, die Konten täglich auszugleichen.
Die Stadtwerke Flensburg GmbH ist Mitglied in der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL). Die hierüber versicherten Mitarbeiter der Gesellschaft bzw. deren Hinterbliebene erhalten hieraus Versorgungs- und Versicherungsrenten, Sterbegelder sowie Abfindungen. Aufgrund der umlagefinanzierten Ausgestaltung der VBL besteht eine Unterdeckung in Form der Differenz zwischen den von der Einstandspflicht erfassten Versorgungsansprüchen und dem anteiligen, auf die Stadtwerke Flensburg GmbH entfallenden Vermögen der VBL. Die für eine Rückstellungsberechnung erforderlichen Daten der ausgeschiedenen Mitarbeiter werden von der Gesellschaft nicht vorgehalten.
Die zusatzversorgungspflichtigen Brutto-Löhne und Brutto-Gehälter betrugen im Berichtsjahr 34,7 Mio. EUR. Der Umlagesatz belief sich für 2021 auf 6,45 Prozent.
4. Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten
Zum Bilanzstichtag bestanden Devisentermin-geschäfte im Nominalwert von umgerechnet 5,6 Mio. EUR mit einem Marktwert von 5,6 Mio. EUR und Kohle-swaps für die Jahre 2022 und 2023 von umgerechnet 14,4 Mio. EUR mit einem Marktwert von 12,5 Mio. EUR .
Die Bildung von Bewertungseinheiten erfolgt im Rahmen von Portfolio-Hedges.
Vertragsportfolio Endkundengeschäft Strom extern sowie Gas extern (jeweils gesonderte Portfolien):
Gleichartige Risiken aus kontrahierten und hochwahrscheinlichen Strom- bzw. Gasabsatzverträgen mit Endkunden werden zusammengefasst und in der Gegenüberstellung mit den zugehörigen externen Strom- bzw. Gasbeschaffungsgeschäften bewertet. Offene Positionen entstehen dabei lediglich innerhalb definierter Grenzen und werden fortlaufend überwacht. Die zum Bilanzstichtag offenen Beschaffungsverträge, die in ein Vertragsportfolio auf Basis eines Hedges einbezogen wurden, haben bei der Strombeschaffung ein Nominalvolumen von 89,2 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2022 und bei der Gasbeschaffung ein Nominalvolumen von 40,2 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2022.
Portfolio internes Versorgungsgebiet:
Für die Zukunft eingegangene Kohle-, Gas- und CO2-Zertifikats-Beschaffungsverträge werden zusammengefasst bewertet und den zu erwartenden Fernwärme- und Stromabsatzmengen gegenübergestellt. Die dabei eingegangenen Positionen werden entsprechend definierter Vorgaben fortlaufend überwacht.
Für sämtliche Portfolios wird eine lieferjahrbezogene Deckungsbeitragsrechnung unter Berücksichtigung der zurechenbaren Gemeinkosten durchgeführt. Insgesamt haben die daraus resultierenden Sachverhalte nicht zu einer Rückstellungsbildung geführt.
Die bilanzielle Abbildung der Bewertungseinheiten erfolgt nach der Einfrierungsmethode.
5. Behandlung von Emissionsberechtigungen
Unentgeltlich ausgegebene Emissionsberechtigungen sowie deren Rückgabeverpflichtung für die im Ge schäftsjahr verursachten Emissionen werden zum Bilanzstichtag zum Erinnerungswert angesetzt. Bei einer Betrachtung zum Zeitwert (EEX–Börsenpreis zum Bilanzstichtag) würde sich für die im Bestand befindlichen unentgeltlichen Emissionsrechte (EUA –European Union Allowance) ein Wert von 4,0 Mio. EUR ergeben. Ferner befinden sich im Bestand entgeltlich erworbene Emissionsrechte (EUA‘s) mit einem zum Bilanzstichtag bei zulegenden Wert von insgesamt 14,2 Mio. EUR. Für die Abgabeverpflichtung nach dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) für tatsächlich verursachte Emissionen im Geschäftsjahr 2021 werden die entgeltlich erworbenen EUA‘s zum Teil herangezogen und eine entsprechende Verbindlichkeit im Jahresabschluss ausgewiesen. Ebenfalls entgeltlich erworben wurden im Geschäftsjahr nEHS-Zertifikate (Nationales Emissionshan delssystem) mit einem beizulegenden Wert von 8,0 Mio. EUR zum Bilanzstichtag.
6. Sonstige Angaben
Für das Geschäftsjahr 2021 wurde die Ebner Stolz GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, zum Abschlussprüfer für die Stadtwerke Flensburg GmbH bestellt. Das Honorar für die Prüfungsleistungen ist im Anhang zum Konzernabschluss der Stadtwerke Flensburg GmbH dargestellt.
7. Ausschüttungssperre
Der Gesamtbetrag der ausschüttungsgesperrten Beträge beläuft sich auf 636 TEUR und resultiert ausschließ lich aus dem Unterschiedsbetrag zwischen der Bewertung der Rückstellungen für Pensionen, Beihilfen und Deputate nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren.
8. Vorschlag zur Gewinnverwendung
Der Jahresüberschuss und Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2021 ergibt sich wie folgt: Die Geschäftsführung schlägt vor, den Gewinn in Höhe von 1.904.979,55 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.
EUR | |
---|---|
Jahresüberschuss 2021 | 1.904.979,55 |
Abzgl. Vorabausschüttung | 0,00 |
Bilanzgewinn 2021 | 1.904.979,55 |
11. Nachtragsbericht
Die Auswirkungen des Ukrainekonflikts haben bestimmenden Einfluss auf die Entwicklung der Energiepreise in Deutschland und der Wirtschaft im Allgemeinen. Auf die Stadtwerke Flensburg GmbH wirken diese Einflüsse insbesondere im Bereich der Energiebeschaffung für das Kraftwerk und die Endkunden. Das deutlich ansteigende Preisniveau wird sich auch auf die Zahlungsfähigkeit der Endkunden und Marktpartner unmittelbar auswirken. Diese Entwicklungen sind eng zu überwachen, um zeitnah ggf. risikomindernde Maßnahmen einleiten zu können.
Flensburg, 31. März 2022
Stadtwerke Flensburg GmbH