Lagebericht
Resultierend aus dem Neukundenzugang 2021 im bundesweiten Stromgeschäft, dabei insbesondere im Indi vidualkundengeschäft, erwarten die Stadtwerke Flensburg für das Geschäftsjahr 2022 nochmals einen deut lichen Zuwachs bei Absatz und Umsatz. Insgesamt soll im Endkundengeschäft Strom ein Umsatzvolumen von 640,8 Mio. EUR erzielt werden.
Auch im Gasvertrieb wird für 2022 nochmals ein gegenüber dem Vorjahr deutlich höheres Umsatzvolumen erwartet. Insgesamt beläuft sich die Erwartung auf rund 132,9 Mio. EUR, wobei ein Großteil auf die Umsatzerwar tung der neu gewonnenen Individualkunden entfällt.
Die Absatzerwartung für die Fernwärme im internen Netzgebiet liegt mit 936 GWh unter dem in 2021 erreich ten Niveau. Aufgrund der bereits erfolgten Preisanapassung zum 01.11.2021 und einer weiteren beschlossenen Preisanpassung zum 01.04.2022 besteht eine Umsatzerwartung von rund 86 Mio. EUR aus dem geplanten Ab satz in dieser Sparte.
Mit annähernd 6,0 Mio. EUR soll die Sparte Telekommunikation zum Gesamtumsatz beitragen. In 2022 wird mit einem deutlichen Kundenzuwachs gerechnet.
Insgesamt liegt die Umsatzerwartung für 2022 für das Unternehmen bei ca. 949,6 Mio. EUR. Das Stromgeschäft hat an dieser Erwartung nach wie vor den größten Anteil.
Aus der Einsatzplanung des Kraftwerks resultiert auch ein entsprechender Betrag für die KWK-Förderung im Wirtschaftsjahr 2022. Dabei hat das aktuell hohe Preisniveau des Gases deutlichen Einfluss auf den technischen Einsatz im Kraftwerk und daraus folgend auch auf die wirtschaftlichen Ergebnisse. Bei weiteren im Jahresver lauf eintretenden Abweichungen, sowohl bei der Witterung als auch bei der Preisentwicklung der Einsatzstoffe, können diese derzeit noch nicht absehbare Einflüsse auf das wirtschaftliche Ergebnis haben.
Das gestiegene Absatz- und Umsatzvolumen zieht absolut höhere Beschaffungskosten für Brennstoffe und Strombezug nach sich. Die Stadtwerke verfolgen dabei eine risikoaverse Beschaffungsstrategie mit dem Ziel, von negativen Marktentwicklungen möglichst in nur geringem Umfang betroffen zu sein. Die Frage allerdings, ob und wann sich die turbulenten Energiemärkte beruhigen, muss derzeit unbeantwortet bleiben.
Aufgrund der relativ stabilen Mitarbeiterzahl für das Gesamtunternehmen wird ein Personalaufwand erwartet, der sich in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegt. Die Abschreibungen auf die Anlagen von Erzeugung und Netzen, inklusive der fertiggestellten Abschnitte des Glasfasernetzausbaus, erreichen in der Erfolgsrechnung 2022 einen noch nicht erreichten planerischen Höchststand von 33,7 Mio. EUR.
Daraus ergibt sich eine Ergebniserwartung für das Gesamtunternehmen, die mit 13,3 Mio. EUR deutlich über dem Ergebnis des abgeschlossenen Jahres liegt. Ob sich die bislang für das Unternehmen geltende Stabilität der wirtschaftlichen Ergebnisse auch unter den aktuellen weltweiten Rahmenbedingungen aufrechterhalten lässt, kann derzeit allerdings nicht abschließend beantwortet werden.
Die Investitionstätigkeit konzentriert sich weiterhin auf die Errichtung der zweiten GuD-Anlage (Kessel 13) sowie den Ausbau des Telekommunikationsnetzes. Aber auch in den Erhalt und den Ausbau der Bestandsnetze fließen erhebliche Mittel. Damit werden die strategischen Ziele Substanzerhalt und -aufbau umgesetzt.