1. Rahmenbedingungen und strategische Ausrichtung
Das Geschäftsjahr 2022 war gekennzeichnet durch Turbulenzen auf den Energiemärkten in bislang nicht dagewesenem Ausmaß. Ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine und die erst reduzierten, dann in der Folge ausgebliebenen Gaslieferungen Russlands hat das Bundeswirtschaftsministerium im Juni 2022 die zweite Stufe des Notfallplans Gas, die sog. Alarmstufe ausgerufen. Das Ausbleiben russischer Gaslieferungen, die Stützung systemrelevanter Gaslieferanten, die Verpflichtung zur schrittweisen Füllung der Gasspeicher und das zeitgleiche Wiederanfahren von Kohlekraftwerken hatten gravierende Auswirkungen auf den deutschen Energiemarkt. So kam es auf dem Strom-, vor allen Dingen aber auf dem Gasmarkt unterjährig zu hochvolatilen Preisentwicklungen, insbesondere im zweiten und dritten Quartal. Die Preise entwickelten sich im 3. und 4. Quartal auf ein bislang nicht vorstellbares, historisches Rekord-Niveau. Für das Unternehmen galt es, die damit verbundenen Herausforderungen laufend zu beobachten und zu bewerten, um daraus Handlungserfordernisse abzuleiten und umzusetzen.
Während die Auswirkungen der Corona-Pandemie in 2022 für die operative Handlungsfähigkeit des Unternehmens kaum noch von Bedeutung waren, blieben Klimawandel, Energiewende und Strukturwandel bedeutsame Themen. So wird das Unternehmen die Flensburger Energieversorgung auf Basis eines
Beschlusses der Ratsversammlung der Stadt Flensburg zum Transformationspfad vom Dezember 2022 noch vor allen gesetzlichen Vorgaben bis zum Jahr 2035 in die Klimaneutralität bringen, soweit alle damit verbundenen technischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen dies zulassen. Die Stadtwerke Flensburg stellen sich der damit verbundenen Herausforderung, eine zukunftsfähige, nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen.