Geschäftsführer Dirk Thole

Prolog

Positives Ergebnis

trotz großer Herausforderungen für die gesamte Energiebranche.

Liebe Leserinnen und Leser,

 

die Auswirkungen des russischen Krieges gegen die Ukraine haben das Energiejahr 2022 dominiert: Die Beschaffungspreise für Rohstoffe zur Energieerzeugung erreichten Rekordhöhen mit teils dramatischen Folgen, eine befürchtete Gasmangellage wurde durch Energieeinsparungen, den vermehrten Einsatz von Kohle und Öl und durch weitere Kompensationen abgewendet. Unsere Abhängigkeit von fossilen Energieimporten ist dadurch in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt.

Die Stadtwerke Flensburg haben ihre Beschaffungsstrategie an die neuen Rahmenbedingungen angepasst.
Dabei stand die Versorgungssicherheit mit Fernwärme für die Heizperiode 2022/23 an erster Stelle. Glücklicherweise können wir im Flensburger Heizkraftwerk noch unterschiedliche Brennstoffe zur Wärmeversorgung einsetzen. Auf dieser Basis haben wir uns frühzeitig genügend Steinkohle auf die Halde gelegt und damit die Versorgung sichergestellt.

Trotz der vielen Herausforderungen, denen sich die gesamte Energiebranche stellen musste, konnten die Stadtwerke Flensburg das Geschäftsjahr 2022 positiv abschließen. Einmalige Sondereffekte aus dem Handels- und Beschaffungsgeschäft außerhalb Flensburgs führten zu außerordentlichen Ergebnissen. Nach Steuern liegt das Ergebnis bei 43 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um rund 42 Prozent auf 994,7 Millionen Euro.

Das Ergebnis werden die Stadtwerke Flensburg nutzen, um die Eigenkapitalquote zu stärken und auf dieser Basis Teile der Investitionen der nächsten Jahre in mittlerer dreistelliger Millionen-Euro-Höhe zu finanzieren. Neben der umfangreichen Transformation der Flensburger Wärmeversorgung zur Klimaneutralität, stehen der Bau eines neuen Betriebshofs für die zukünftig emissionsfreien Busse der Tochter Aktiv Bus, der Glasfaserausbau, die Digitalisierung sowie der Bau einer neuen leistungsfähigen Stromleitung zur Anbindung an das deutsche Stromnetz an. Dies sind alles Projekte im zwei- bis dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Basis für die Transformation der Wärmeversorgung sind zwei Dokumente, die die Ratsversammlung der Stadt Flensburg am 01. Dezember 2022 beschlossen hat. Dort sind alle Schritte auf dem Weg der Stadtwerke zur Klimaneutralität weit vor allen gesetzlichen Vorgaben bis 2035 vorgegeben. Grundsätzlich sieht dieser Weg drei Phasen vor: 1. Kohleausstieg, 2. Elektrifizierung der Wärmeproduktion und 3. Einsatz CO₂-neutraler Energieträger. Weitere Informationen zu unserer klimaneutralen Energieversorgung finden Sie auf den nächsten Seiten.

Im Jahr 2023 werden wir uns wieder stärker auf die Operationalisierung unserer Strategie mit dem Handlungsdreieck Kunde, Dekarbonisierung und Digitalisierung fokussieren.

Dabei setze und vertraue ich auf unsere engagierten Mitarbeiter, die sich den kurzfristigen Herausforderungen des letzten Jahres mit viel Engagement und Einsatz erfolgreich gestellt und bewältigt haben. Auf dieser Basis bin ich sicher, dass wir die Veränderungen angehen und die daraus resultierenden Chancen aktiv nutzen werden.

Flensburg, im Juni 2023
Dirk Thole
Geschäftsführer