Großwärmepumpe Fördewasser
Am 15. Januar 2025 haben die Stadtwerke Flensburg und Johnson Controls den Vertrag für die Lieferung einer ersten Großwärmepumpenanlage für das Flensburger Heizkraftwerk unterzeichnet. Die Anlage verfügt über eine thermische Gesamtleistung von 60 Megawatt. Für 2027 ist die Inbetriebnahme geplant. Sie nutzt Flensburger Fördewasser und Strom aus erneuerbarer Energie, um klimaneutral Wärme zu erzeugen. Prinzip Kühlschrank, nur umgekehrt: Die Stadtwerke entnehmen dem Fördewasser 3-4 °C, geben Strom aus erneuerbaren Energien dazu und erhalten im Ergebnis Fernwärmewasser mit 85°-95° C. Weitere Informationen gibt es in der Pressemeldung.

Funktionsprinzip einer Wärmepumpe – aus Fördewasser und Strom aus erneuerbaren Energien wird klimaneutrale Fernwärme
Wärmepumpe „Hafen Ost“
Neben den zentralen Wärmepumpen im Flensburger Heizkraftwerk ist eine dezentrale Wärmepumpe mit 1,5 Megawatt Leistung am Flensburger Klärwerk zur Versorgung des neu zu errichtenden Quartiers „Hafen Ost“ auf der Hafenostseite vorgesehen. Zusätzlich wird ein Niedertemperatur-Netz gebaut. Als Wärmequelle der Wärmepumpe dient das Abwasser des Klärwerks.
Solarthermie 1
Eine erste Solarthermie-Anlage könnte am Rand des Flensburger Stadtteils „Gartenstadt“ entstehen. Die dort erzeugte Wärme wird in das Fernwärmenetz eingespeist, um insbesondere den Bedarf im Sommer abzudecken, welcher in den Monaten von ca. Mai bis September hauptsächlich durch den Warmwasserbedarf der Haushalte bestimmt wird. In dieser Zeit mit vergleichsweise geringem Wärmebedarf kann allein aus der Sonnenstrahlung ein Großteil der benötigten Wärme gedeckt werden.
Fernwärmenetz 1 – Bauen für das Klima
Auch das Fernwärmenetz muss erneuert und optimiert werden. Die Großwärmepumpen und alle weiteren Anlagen werden im Schnitt niedrigere Temperaturen (rund 95° C) als heute liefern, da weniger Anlagen für hohe Temperaturen zur Verfügung stehen. Heißt: Das Fernwärmewasser kommt mit niedrigeren Temperaturen zu den Haushalten. Da in Flensburg aber keiner frieren soll, muss die Fernwärme-Wassermenge erhöht werden, damit die gleiche Wärmemenge ins Haus kommt. Für diese höhere Wasserflussmenge sind einige Fernwärme-Leitungen nicht ausgelegt und müssen erneuert werden. Dies berücksichtigen die SWFL bereits bei aktuellen Erneuerungen, zusätzliche Bautätigkeiten sind aber notwendig.
Im Fernwärmenetz ist geplant:
- Vergrößerung und Erneuerung der Dimensionen verschiedener Netzabschnitte
- Anpassung der Pumpstationen auf höhere Volumenströme
- energetische Sanierung einiger Pumpstationen
- Reduzierung der Rücklauftemperaturen an den Kundenanlagen
- Steigerung der Auskühlung an den Sekundärnetzstationen durch Wartung und Austausch von Wärmetauschern
- Digitalisierung der Steuerung des Fernwärmesystems
- Einbau fernauslesbarer Fernwärmezähler
- Automatisierung von Prüfungs- und Optimierungsvorgängen